Quelle: Stefan Obermeier / vbw

Gesundheit und Medizin – Chancen für Bayern: Kongress des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft am 16. Juli 2018

Wie ist der Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen? Welche technologischen Entwicklungen sind zukunftsweisend und welche zentralen Technologien müssen verbessert werden? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Kongresses des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft, der am 16. Juli 2018 in München stattfand.

Das im DLR-Institut für Robotik und Mechatronik untergebrachte MIRO Innovation Lab präsentierte im Ausstellerbereich seine aktuellen Forschungsarbeiten in der Assistenzrobotik. Das technologische Kernelement ist dabei der Roboterarm MIRO, der speziell für den Einsatz im Operationssaal entwickelt wurde. Er ist in Aufbau, Größe und Beweglichkeit dem menschlichen Arm nachempfunden, so dass er intuitiv, feinfühlig und sicher bedient werden kann.

Während eines Eingriffs kann der Chirurg ein oder mehrere MIRO-Roboter flexibel und modular mit unterschiedlichen Instrumenten nutzen. So ist das System vielseitig einsetzbar, wie etwa zum Führen einer Lasereinheit für exakte Schnitte, bei der roboterassistierten Endoskopnachführung sowie in der minimal-invasiven Chirurgie.

Aktuelle Konzepte beschäftigen sich damit, wie – speziell in der minimal-invasiven-Chirurgie – durch gezielte haptische Führung das Training von Chirurgen effizienter durchgeführt werden kann.

Studie zu Gesundheit und Medizin mit Handlungsempfehlungen des Zukunftsrats

Den über 400 Teilnehmern und 48 Ausstellern wurde eine von der Prognos AG erstellte Studie präsentiert. Diese beschreibt die aktuellen Trends und Herausforderungen im Gesundheitswesen und zeigt, wie neue Technologien bei der Bewältigung dieser Herausforderungen helfen können.

Prof. Gerd Hirzinger, ehemaliger Direktor des Instituts für Robotik und Mechatronik, sowie Julian Klodmann vom MIRO Innovation Lab betonten auf der Bühne, wie wichtig es ist, Forschungsergebnisse schneller in praktische Anwendungen umzusetzen und berichteten über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem MIRO Innovation Lab. Diese besondere Kooperationsplattform mit Fokus auf die robotergestützte Medizin ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, klinischen Partnern und Industrie.

Anschließend gab der Zukunftsrat, aufbauend auf den Ergebnissen der Studie, Empfehlungen an Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit dem Ziel, nicht nur zusätzliche Wertschöpfung durch innovative Produkte, Geschäftsmodelle und Prozesse zu generieren, sondern auch den Gesundheitsstandort fit für künftige Herausforderungen zu machen. Die vollständigen Handlungsempfehlungen stehen auf der Homepage des vbw Zukunftsrats zum Download zur Verfügung.